Foto: Brot ©Sonja Alhäuser
Hof Wessels heizt gemütliches Backhaus zum Probelauf an
Herten. Nach Kunstspaziergang, Fachgespräch und Kunstexkursion geht das von der LWL-Kulturstiftung geförderte ungewöhnliche Kunstprojekt „Eat Art Connections – Buffet am Wasserschloss“ von der Hertener Intiative Stadt.Kunst sowie dem städtischen Kulturbüro in die vierte Runde: Am Donnerstag, 22. Juni, soll bei einer Art Probelauf – einem kostenlosen Mitmachtermin, oder, wie die Berliner Installationskünstlerin Sonja Alhäuser es selbst nennt, einem Mutmachtermin – die erste konkrete Planung für das im September angesetzte Bankett entstehen. Am Feinschliff beteiligen können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger ebenso wie örtliche Vereine, Initiativen oder Verbände. Auch Schulen sind herzlich eingeladen, wenngleich der Termin auch der erste Ferientag ist. Los geht es um 16 Uhr am Hof Wessels der Hertener Bürgerstiftung, an dem der Ofen im gemütlichen alten Brotbackhaus schon tags zuvor angeheizt wird.
„Kraft Hertens“ ist gefordert
Der Plan: Am 3. September soll es ein kostenloses öffentliches Bankett für bis zu 200 Personen geben, das man in eine Schloss für gewöhnlich eher für eine geschlossene Gesellschaft erwarten würde. Damit diese Installation nun auch entsprechend opulent ausfällt, „braucht es die Kraft Hertens“, sagt Sonja Alhäuser. Wer hat Ideen zur Gestaltung, wer könnte was beisteuern? „Jeder ist herzlich eingeladen, um am 22. Juni am Hof Wessels mit der Künstlerin darüber ins Gespräch zu kommen und bereits erste Leckereien selbst herzustellen“, sagt Kuratorin Katrin Wegemann von der Initiative Stadt.Kunst: Der Ablauf ist wie folgt geplant: Von 16 bis 17 Uhr wird im alten Backhaus Brot geformt. Karina Spohr, Leiterin vom Hof Wessels, und Irmgard Rose-Natzschka liefern dazu den frischen Hefeteig und leiten das Brotbacken an. Bis 18 Uhr sollen danach Skulpturen aus Kräuterbutte entstehen. Im Anschluss wird als kleine Belohnung gemeinschaftlich gegessen.
Mitmachpraktikum für Jugendliche und Erwachsene geplant
Jeweils sechs Jugendliche sowie Erwachsene bekommen darüber hinaus die Möglichkeit, innerhalb eines Minipraktikums Seite an Seite mit Sonja Alhäuser an der Entstehung des Buffets mitzuwirken – ähnlich wie einst die Volunteers an den Verhüllungsprojekten des Künstlerehepaars Christo und Jean Claude. „Das ist eine einmalige Chance, mit einer Bildenden Künstlerin eng zusammenzuarbeiten, ganz egal, ob man eine Beziehung zur Kunst hat oder nicht oder ob man eine Beziehung zum Essen hat oder nicht“, sagt Kuratorin Katrin Wegemann. Vorgesehen sind insgesamt drei Tage, wahlweise am 1. oder 2. September, natürlich am 3. September bei der Präsentation sowie beim Probelauf am 22. Juni auf dem Hof Wessels. Weitere Informationen gibt es vor Ort.
„Junges Gemüse trifft Tradition“ im BNE-Regionalzentrum
Der Hof Wessels ist als BNE-Regionalzentrum (Bildung für nachhaltige Entwicklung) seit 2020 Standort für nachhaltige Projekte, die durch das Land NRW gefördert werden und damit für die „Eat Art Connections“ geradezu prädestiniert. Regelmäßige Tagesangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Multiplikatoren zu Themen wie nachhaltige Ernährung, Lebensführung, Insektenwelt und Landwirtschaft tragen dazu bei, „zu erkennen, dass das, was ich tue, unmittelbare Auswirkungen auf meine Umwelt hat. Junges Gemüse trifft Tradition“ – so lautet das Credo auf dem Hof, der idyllisch im Grünen, weit weg vom Trubel und doch mitten in Herten liegt. „Ganz praktisch, gemeinschaftlich und partizipativ, mit spannenden Hintergrundinformationen, Aha-Effekten und einer Menge Schaffensfreude sollen hier verschiedene Angebote neue Ideen aufzeigen.“ Und dazu gehört auch das alte Backhaus.
Info: Jeder ist herzlich eingeladen, kein Eintritt, die Teilnahme ist kostenlos.
Treffpunkt: Donnerstag, 22. Juni ab 16 Uhr auf dem Hof Wessels, Langenbochumer Str. 341, 45701 Herten.
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