Nach längerer Pause setzt die Initiative STADT.KUNST ihre Veranstaltungsreihe „KUNST.GESPRÄCH“ fort und knüpft da an, wo sie im Jahr 2020 – coronabedingt – unterbrochen werden musste.
Das KUNST.GESPRÄCH am 22. Februar 2023 um 18.30 Uhr widmet sich der Künstlerin Tisa von der Schulenburg (1903 – 2001), auch bekannt als Ordensschwester Paula des Ursulinenklosters in der Nachbarstadt Dorsten. Das Gespräch findet auf dem Hof Wessels an der Langenbochumer Str. 341 statt. Die Veranstaltung ist wie immer kostenfrei.
Im Mittelpunkt des KUNST.GESPRÄCHs steht das Bild „Selection“, eine 1963 gefertigte Tuschearbeit aus der Serie „Holocaust“, von der ein Auflagenblatt aus dem Jahr 1975 im Besitz der Stadt ist. „Selection“ setzt sich explizit mit den NS-Greueltaten in Ausschwitz-Birkenau auseinander und ist „die Verbildlichung dessen, was „Menschen dem Menschen antun können“, wie ein FAZ-Kritiker seinerzeit über die Bilderserie schrieb. Zum ursprünglich geplanten KUNST.GESPRÄCH im Frühjahr 2020 hatte sich die Befreiung des Lagers Ausschwitz (am 27. Januar) zum 75. Mal gejährt. Aber auch drei Jahre später hat die Auseinandersetzung mit dem Werk „Selection“ angesichts aktueller politischer Entwicklungen nichts an Relevanz verloren.
Dr. Reinildis Hartmann wird in ihrem Vortrag nicht nur die Einordnung des Bildes in das künstlerische Werk von Tisa von der Schulenburg vornehmen, sondern auch deren ungewöhnliche Biografie beleuchten. Dr. Reinildis Hartmann ist ehrenamtlich u.a. im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten tätig, dem auch die Künstlerin eng verbunden war und das über mehrere Kunstwerke von ihr verfügt. Mit dem KUNST.GESPRÄCH wird die Besprechung von Bildern aus dem Fundus der Stadt Herten in Zusammenarbeit mit dem städtischen Kulturbüro fortgesetzt.